Der Wunsch, dieses Jahr einmal wieder Plätzchen mit Haselnüssen zu backen, ließ mich verschiedene Rezepte durchstöbern, unter anderem die altgedienten Haselnussstangen meiner Urgroßmutter.
Da ich sie – weil mir persönlich zu süß und mit zuviel Zuckerguss versehen – nie so recht mochte, habe ich das Rezept kurzerhand “umgebaut”.
Auf dem Weg zum neuen Rezept traten ein paar ungeahnte Widrigkeiten auf, deren Vermeidung letztlich zu einem super-leckeren Gebäck führte.
Form für die Haselnussplätzchen: Taler oder Doppeltaler?
Zu Stengeln rollen wollte ich die Plätzchen nicht, Ausstechen war mir zuviel Aufwand. Stattdessen formte ich aus dem Teig kleine Kugeln und drückte diese mit der Gabel zu flachen Talern platt.
Die ursprüngliche Idee, jeweils zwei Taler mit geschmolzenem Nougat aneinander zu “kleben”, erübrigte sich gleich wieder; als Doppeldecker wurden mir die Plätzchen einfach zu dick.
Hätte ich mich mit den dicken Doppeltalern anfreunden können, wären alle weiteren Schritte überflüssig geworden … und die Plätzchen sicher sehr lecker, aber der letzte Pfiff hätte ihnen gefehlt.
Stattdessen überzog ich die Oberseite jedes Talers einzeln mit flüssiger Nougatmasse. Leider stellte sich heraus, dass Nougat auch nach dem Erkalten ziemlich weich bleibt – eine ausgesprochen klebrige Angelegenheit! Man konnte die Plätzchen gar nicht anfassen, ohne pappige Finger zu bekommen, geschweige denn, sie in einer Dose verpacken.
Klebriger Nougat – was nun?
Kalt stellen war meine nächste Idee … also ließ ich die Plätzchen erst einmal über Nacht an einem kühlen Platz stehen in der Hoffnung, dass sie doch noch etwas stärker abtrocknen, und der Nougat fester werden möge.
Keine Chance – am nächsten Tag waren die Taler noch genauso klebrig wie zuvor. Eine weitere Glasurschicht aus besser aushärtender Kuvertüre wäre eine Möglichkeit gewesen. Sie hätte den Plätzchen aber eine deutlich ausgeprägtere Schokoladennote gegeben.
Als Abhilfe bereitete ich schließlich einen Haselnusskrokant zu, mit dem ich die Oberseite der Plätzchen quasi “panierte”. Sie sind jetzt immer noch ein wenig klebrig, aber zumindest stapel- und verpackbar … und die Krokantkrümel verleihen ihnen den geschmacklichen Extrapfiff.
Zutaten für die Haselnussplätzchen
Teig
- 150 g Margarine oder Butter (ich bevorzuge reine Sonnenblumenmargarine)
- 80 g Zucker
- 1 Vanillezucker
- 1 Ei
- 150 g Mehl
- 200 g fein geriebene Haselnüsse
Glasur oder Füllung
- 200 g Haselnussnougat
Krokant
- 3 EL Butter
- 3–4 EL Zucker
- 100 g gehackte Haselnüsse
Haselnusskrokant kann man auch fertig kaufen. Meines Erachtens lohnt es sich geschmacklich jedoch sehr, ihn selbst herzustellen. Wer ihn lieber fertig kaufen möchte, braucht etwa 150–200 g.
Zubereitung der Haselnussplätzchen
Fett, Zucker, Vanillezucker und Ei schaumig rühren. Danach das Mehl und die gemahlenen Haselnüsse zugeben und zu einem glatten Teig verkneten. Mindestens eine Stunde kalt stellen.
Aus dem Teig kleine, etwa kirschgroße Kugeln formen und plattdrücken. Eventuell mit der Gabel kreuz und quer ein Muster auf der Oberseite eindrücken. Alternativ den Teig ausrollen und Plätzchen ausstechen.
Bei 160 Grad Umluft ca. 15 Minuten goldbraun backen. Vom Blech nehmen und auf einem Gitterrost auskühlen lassen.
Zubereitung des Krokants
Butter und Zucker in einer Pfanne langsam erhitzen und unter ständigem Rühren flüssig werden lassen, bis die Masse leicht gelblich wird.
Die gehackten Haselnüsse dazugeben und goldgelb rösten, dabei ständig(!) fleißig weiterrühren.
Die Krokantmasse auf einen leicht eingeölten Teller geben und erkalten lassen.
Den kalten Krokant in einen Gefrierbeutel geben und mit dem Welgerholz oder mit einem Hammer zerkleinern.
Fertigstellen der Haselnussplätzchen
a) Einfache Version – Doppeltaler ohne Krokant
Den Nougat im Wasserbad schmelzen lassen, die Hälfte der Plätzchen auf der Unterseite damit einpinseln und jeweils ein zweites dagegendrücken. Kalt werden lassen.
b) Version mit Krokant
Den Nougat im Wasserbad schmelzen lassen, die Oberseite der Plätzchen damit einpinseln. Nach dem Erkalten die Plätzchen mit der Nougatseite in den Krokant tauchen und leicht andrücken.
Ergibt insgesamt etwa 80 Krokant-Plätzchen oder 40 Doppeltaler.
Wein, Likör oder Weinbrand zu Haselnusspätzchen
Desserweine passen wunderbar zu süßem Gebäck, und zu den Haselnussplätzchen mit ihrer nussigen Note und der ausgeprägten Süße bieten sich besonders edelsüße rote Dessertweine geradezu an.
Wer es noch ein bisschen süßer mag, sollte zum Gebäck unbedingt den Dornfelder Traubenlikör probieren. Alternativ finden Sie dazu im Shop auch Weinbrand und einen Rosé-Chili-Likör.