Bei der Ankündigung dieses Blogs hatte ich versprochen, hier über die Menschen und was sie tun und lassen zu schreiben.
Was liegt um diese Jahreszeit, nämlich mitten in der Obstbaumblüte, näher, als mit dem Garten, einer meiner großen Leidenschaften, anzufangen.
Bauerngarten?
Früher hätte man meinen Garten vermutlich als “Bauerngarten” bezeichnet. Nicht ganz zu Unrecht, denn schließlich bin ich ja kraft Gesetz “Bäuerin”, da ich mit einem “Vollerwerbslandwirt” (da gibt es nix zu lachen, so heißt es nunmal offiziell) verheiratet bin.
Spaß- und Genußgarten
Da ich nicht über kreuzförmig und geometrisch genau angelegte, mit Buxus eingefaßte Beete verfüge (weil ich wenig Lust verspüre, ständig an der Einfassung schnippeln zu müssen), bezeichne ich meine grüne Spielwiese lieber als “Spaßgarten”, in dem es durchaus mal “wie Kraut und Rüben” aussehen kann, je nachdem, wie meine Zeit- und Arbeitsprioritäten gerade gelagert sind. Motto: “Unkraut, das nicht wegkommt, bleibt stehen.”
Prioritäten im Garten
Oberste Priorität in meiner “privaten Landwirtschaft” hat die Lust am Gärtnern. Einem Computertäter wie mir bringt das Gärtnern Bewegung, frische Luft und einen klaren Kopf. Wenn dazu noch der Anblick schöner Blumen und eine mehr oder weniger große Ernte rausspringen … was will man mehr?! Wer sich im Garten oft genug bückt, braucht kein Bauch- und Rückenmuskeltraining im Fitness-Studio. 🙂
Aufgrund der Lust-Spaß-Genuß-Priorität (nicht zwangsläufig in dieser Reihenfolge) ist der Fuchs’sche Garten, der übrigens schon von zwei vorhergehenden Generationen bewirtschaftet wurde, eine Mischung aus Gemüse-, Blumen und Obstgarten. Mitten auf der Wiese gibt es einen Teich, dazu an anderer Stelle mehr.
Gemüse aus dem Garten: die Mischung macht’s
Kultiviert wird 1. was uns schmeckt, oder was mir 2. im Vorbeigehen an Samentütchen oder Pflänzchen zuwinkt und die (Neu-)Gier weckt (Gartenzentren üben vor allem im Frühjahr magnetische Anziehungskräfte auf mich aus).
Frühe Salate und Kohlrabi sind ein Muß, später auf jeden Fall Tomaten und Gurken, und als Special für meinen Göttergatten eine Reihe scharfe Peperoni. Dazwischen dann Buschbohnen, Zwiebeln, rote Bete, Kräuter … je nachdem, was mir gerade ein- oder an Samen in die Finger fällt.
Obstiges
Beim Obst ist man natürlich nicht so flexibel: junge Obstbäume brauchen schon ein paar Jahre Vorlauf, bis sie eine nennenswerte Ernte tragen. Hier liegt der Schwerpunkt auf allem, was man nicht gut kaufen kann.
Ohne Witz: gute Äpfel (und Birnen) bekommt man hierzulande bei jedem Obstbauern. Die Kollegen von der Obstzunft haben viele Sorten zur Auswahl, die Früchte schmecken toll und werden optimal gelagert. So gut kann ich das selber bei weitem nicht.
Anders sieht es beim Steinobst aus: Kirschen direkt vom Baum schmecken irgendwie anders als gekaufte, reif geerntete Pflaumen (wozu auch Mirabellen, Renekloden und Zwetschen gehören) sind kaum zu bekommen. Ist auch kein Wunder, denn wenn sie richtig reif sind, sind sie weder lager- noch transportfähig.
Noch schlimmer ist es bei Aprikosen und Pfirsichen, die man ja nur scheel anzusehen braucht, und schon faulen sie. Aber welch ein Genuß, eine richtig saftig-reife Aprikose direkt vom Baum zu naschen …!
Beeren nicht vergessen
Suchtmittel Nr. 1 bei Fuchsens: nein, falsch, nicht Wein, sondern … Himbeeren. Die überwältigende Mehrzahl der jungen Generation in der Familie ist geradezu hochgradig himbeersüchtig. Grund genug, verschiedene Sorten zu kultivieren, um die Himbeerzeit von frühen, ab Mitte Juni reifenden bis zu den späten “Zefa 3”, die im Herbst ein zweites Mal tragen, auszudehnen.
Wenn die Erdbeerzeit sich dem Ende zuneigt und die ersten Himbeeren reifen, bin ich selber alle Jahre wieder am Hadern, welche von beiden ich lieber mag … wenn ich nur eine Sorte davon, aber ganzjährig haben könnte, würde ich wohl die Erdbeeren wählen.
Zweierlei Gartennutzer
Die Familie teilt sich in zwei Arten von Gartennutzer auf:
- Genießer – das sind alle anderen 🙂
- Genießer und Wühlmaus in Personalunion – das bin ich.
Die Genießer, allen voran mein Mann, liegen gerne auf der Wiese rum und lassen sich die Sonne auf den Bauch scheinen, naschen im Vorbeigehen hier und da und freuen sich über (beinahe) alles, was aus dem Garten auf den Tisch kommt.
Die Wühlfraktion dagegen genießt es, in der Erde zu buddeln und Pflänzchen zu hegen … die Garten“arbeit” ist für mich Gartenspaß, den ich nicht missen möchte.
Zur Ehrenrettung der “Genießer” sei noch wohlwollend erwähnt, daß ich gelegentlich schon Hilfe habe – und sei es nur beim Ernten. Auch für’s “Grobe”, was ich mangels dritter Hand oder passender Körperkräfte nicht alleine schaffe, findet sich unter den Genießern immer zur rechten Zeit ein freundlicher Helfer.
Nachtrag 28.8.2017: “Gartenfreuden” im Spammer-Fokus
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