Recycling ist ein wichtiges Thema für den Umweltschutz. Das ist im Weinbau nicht anders als anderswo.
Trester fällt im Herbst während der Weinlese in großen Mengen an: Die Reste der Beeren nach dem Keltern bestehen aus Traubenschalen, -kernen und Resten des Fruchtfleischs samt Restfeuchtigkeit.
Die Masse ist wertvolle organische Biomasse, denn sie enthält viele wichtige Nährstoffe, nämlich die vom Keltern übrig gebliebenen Inhaltsstoffe der reifen Trauben mit ihren Kohlenhydraten, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Was liegt also näher, als sie zu kompostieren und auf diesem Weg den Reben wieder zuzuführen.
Während der Ernte sammln wir der Trester von der Kelter und bringen ihn vom Keller zur Zwischenlagerung auf ein Stück Brache. Während der Lese und der anschließenden Kellerarbeiten fehlt es einfach an der Zeit, die Masse direkt auszubringen.
Trester in den Weinbergen ausbringen
Jetzt, im Januar, ist eine gute Gelegenheit, den Trester in den Weinbergen zum Bio-Recycling auszubringen. Wenn der Boden gefroren ist, fährt man mit dem Traktor keine tiefen Spuren in die Rebzeilen und kann das Material gut ausstreuen.
Mit dem Frontlader wird der Trester vom Lagerplatz aufgegabelt und in einen Streuwagen (eigentlich ein Miststreuer) eingefüllt, der am Traktor hängt.
Sobald der Streuwagen voll geladen ist, geht es los: Der Trester wird zwischen den Rebzeilen in einer dünnen Schicht verteilt. Sobald ihr Wachstum im Frühjahr wieder einsetzt, können Gräser und Kräuter in den Rebzeilen mit Leichtigkeit hindurchwachsen.
Auch wenn die ausgestreute Trester-Masse jetzt noch ein paar Wochen praktisch unverändert in den Rebzeilen liegen bleibt, wird die Flächenkompostierung bald beginnen. Sobald es wärmer wird, werden sich die ersten Mikroorganismen, Bakterien und vor allem die Regenwürmer an die Arbeit machen, das Material zu vertvollem Humus umzuarbeiten. Ein Teil des dem Weinberg via Trauben entnommenen Materials wird damit in den biologischen Kreislauf zurückgeführt.