In diesem Sommer war alles Obst ein wenig später als üblich reif; trotzdem hielt sich die Zwetsche “Chrudimer” brav an den internen Zeitplan, nämlich die frühe Pflaume “The Czar” mit der Lieferung reifer Früchte abzulösen.
Laut BdB-Handbuch Obstgehölze ist die Herkunft dieser Zwetsche unbekannt; sie wird in Tschechien vermutet.
Bevor ich den Baum vor etwa 10 Jahren endlich pflanzen konnte – die Geschmacksbeschreibung seiner Früchte gefiel mir einfach zu gut, und er passte genau in die zeitliche Reifefolge unserer anderen Pflaumen – hatte ich einige Mühe, überhaupt ein Exemplar der Sorte aufzutreiben.
Das Vertrauen in die Geschmacksbeschreibungen des BdB-Handbuchs hat sich als richtig gezeigt: ich würde diese Zwetsche jederzeit wieder pflanzen.
Früchte der Zwetsche “Chrudimer”
Chrudimer-Zwetschen reifen bei uns in Rheinhessen etwa Mitte August; in diesem Jahr brachte der Baum erst ab dem 25.8. die ersten reifen Früchte.
Die tiefdunkelblauen Zwetschen sind hellblau beduftet und werden sehr groß. Ihre Form ist länglich-oval. Das goldgelbe Fruchtfleisch ist fest mit süßem, hocharomatischem Geschmack; es löst sich sehr leicht vom Kern.
Die Haut der Zwetschen ist relativ fest; dadurch sind sie im Kühlschrank recht gut lagerfähig, wenig platzempfindlich und nach meiner Erfahrung für Wespen wenig attraktiv.
Zwetsche “Chrudimer” im Garten
Der Baum ist nur mäßig wüchsig und bringt für seine geringe Größe eine enorme Menge Früchte, die über 3–4 Wochen hinweg stark folgernd reifen.
Chrudimer benötigt einen warmen Standort. Der Baum sollte im Winter regelmäßig geschnitten und ausgelichtet werden.
Die Zwetschensorte ist nicht selbstfruchtbar und benötigt eine Befruchtersorte, z.B. die Pflaume “The Czar” oder eine “Hauszwetsche”, um Früchte ausbilden zu können.
Um madenfreie Früchte ernten zu können, ist Pflanzenschutz gegen den Pflaumenwickler unabdingbar. Gegen Monilia-Fruchtfäule zeigt sich die Sorte bei uns bisher als sehr unempfindlich.
Zwetsche “Chrudimer” genießen
Für den Frischverzehr sind die aromatischen Früchte hervorragend geeignet. Chrudimer backt sich süß und “suppt” auf dem Kuchen deutlich weniger als die frühen Pflaumensorten. Dennoch sollte der Kuchenteig nicht zu dünn sein, denn ein wenig Saft ziehen auch diese Zwetschen.
Statt die Überschüsse einzugefrieren, habe ich sie dieses Jahr in Form von fertig gebackenem Zwetschenkuchen in der Gefriertruhe konserviert.
Fazit
“Chrudimer” ist eine superleckere Zwetschensorte, die die Erntelücke zwischen frühen Pflaumen und späten Hauszwetschen schließt.
Ihr Beitrag betreffend die Zwetschge „Chrudimer“ ist zwar schon eine Zeit her. Dennoch möchte ich anfragen, ob Sie mir eine Adresse angeben können, wo ich diese Sorte erwerben könnte.
Herzlichen Dank für Ihre Bemühungen.
MfG
Hallo Herr Schoder,
inzwischen bin ich auch ich auf der Suche nach einem Nachfolgerbaum; hier scheint es einen zu geben:
http :// www . baumschule-trier . de/sortenliste/pflaume-mirabelle-reineclaude/
https :// biobaumversand . de/pflaume-zwetschge/pflaumenbaum/
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Freundliche Grüße
Hildegard Fuchs