Lange vor den Menschen gab es schon Reben auf der Erde – die ältesten Funde von Rebsamen stammen aus der Übergangszeit von der Kreidezeit zum Tertiär, das heißt von vor etwa 80 Millionen Jahren.
Zahlreiche fossile Funde von Reben sind etwa 60 Millionen Jahre alt.
Unsere heutigen Reben sind Nachkommen der Wildreben, deren Früchte schon in prähistorischer Zeit dem Menschen als Nahrung dienten.
Reben benötigen mildes Klima, “Weinklima”, mit weder tropisch-heißen noch nordisch-kalten Temperaturen.
In unserer Weinbauregion im südlichen “Wonnegau” (allein der Name spricht für sich ...!) und im angrenzenden Zellertal liegt die mittlere Temperatur im Winter um 0 Grad, im Sommer um 20 Grad Celsius.
Zusammen mit der Niederschlagsmenge von nur circa 450 mm pro Jahr und entsprechend vielen Sonnenscheinstunden bietet unserer Klima den Reben optimale Wachstumsbedingungen.
In unseren zum Teil mehrere Meter tiefen Böden kann die Rebe ihre Pfahlwurzel mit den zahlreichen Seitenwurzeln voll ausbilden.
Besonders alte Reben reichen mit ihren Ausläufern bis in tiefe Bodenschichten hinein. Durch dieses tiefreichende Wurzelwerk findet die Pflanze auch in trockenen Jahren noch genügend Feuchtigkeit.
Die Rebe ist eine Schlingpflanze, aus den Blattachseln treibt sie zahlreiche Ranken, mit denen sie sich an Drähten und an anderen Trieben “festhält”, indem sie die Ranke mehrfach spiralförmig um den gebotenen Halt schlingt. Seine Früchte trägt der Rebstock am einjährigen Holz.
Unsere Reben werden als Veredelungen gepflanzt. Wie etwa auch bei Obstgehölzen oder bei Rosen wird ein Edelreis auf eine passende Unterlage aufgepfropft. Beide Teile verwachsen miteinander.
Die Veredelung auf reblausresistente Unterlagen verhindert die Verbreitung dieses gefährlichen Schädlings, der die Wurzeln unserer europäischen Reben zerstört und nur unzureichend zu bekämpfen ist.
Näheres dazufinden Sie unter Rebveredelung.
Ab Ende April/Anfang Mai erfolgt der Austrieb: innerhalb weniger Tage offnen sich die zarten Blattknospen und treiben lange, gerade Triebe aus, an denen sich im Juni (besonders früh 2007: Ende Mai!) die Blütenrispen (“Gescheine”) entwickeln. Ab Anfang des Monats Juli sind die Fruchtstände (“Trauben”) schon deutlich erkennbar.
Um den Monatswechsel Juli/August beginnt die Saftbildung in den Beeren, gleichzeitig beginnt bei den frühen roten Rebsorten die Farbbildung. Die grünen Triebe verholzen im Herbst (“Holzreife”).
Je nach Standort und Sorte reifen die leckeren Früchte ab September bis weit in den November hinein.
Frühe Sorten wie Siegerrebe oder Ortega sind sogar schon ab Ende August essreif.
Späte Sorten wie Riesling und Spätburgunder benötigen Zeit zum Ausreifen bis in den späten Herbst, erst in den letzten Reifewochen entwickeln sie ihre typische Aromatik.